| 11.06.1851 | Abnahme der 
			Kirchenrechnung 1850 durch das Kirchenpatronat | 
		
			|  | "Abschrift. Verhandelt Frankenstein den 11ten Juny 1851.
 
 Zur Abnahme der Kirchen-Rechnung von Zadel für das Jahr 1850, steht 
			heut ein Termin an.
 In demselben erschienen:
 1. der Herr Pfarrer Kanonikus Fischer,
 2. die beiden Kirchen-Vorsteher Bauergutsbesitzer Frömsdorf aus 
			Zadel, und
 der Bauergutsbesitzer Anton Vogel aus Heinersdorf.
 
 Die für das Jahr 1850 gelegten Kirchen-Rechnungen wurde 
			durchgegangen, und es war nur folgendes zu bemerken:
 1., Die Zinsreste sind zum größten Theile bereits eingegangen, und 
			die fehlenden Zinsen werden jedenfalls binnen Kurzem eingehen.
 2., In Betreff der Ausgaben ist nichts zu erinnern, weil bei dem 
			bedeutenden Kirchen-Vermögen auch die Kirchhofsmauer bisher
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			|  | mit im Stande gehalten worden ist. Es wurden die Rechnungs-Journale pro 1850 abgeschlossen, und der 
			Bestand ist heut, und zwar an baarem Gelde
 
 
				Das baare Geld nebst den Instrumenten ist in der Kirchkasse richtig 
			vorhanden.
					| bei der Kirche _______________ | 64 | [Reichsthaler] | 4 | [Silbergroschen] | 1 | [Pfennig] |  
					| [bei der] Fundation ___________ | 22 | [Reichsthaler] | 2 | [Silbergroschen] | 9 1/2 | [Pfennig] |  
					| [bei der] St. Hedwigs Bruderschaft | 33 | [Reichsthaler] | 1 | [Silbergroschen] | 7 | [Pfennig] |  
					| [bei der] Wiedmuth ___________ | 124 | [Reichsthaler] | 13 | [Silbergroschen] | 11 | [Pfennig] |  
					| [Summe] ___________________ | 241 | [Reichsthaler] | 22 | [Silbergroschen] | 4 1/2 | [Pfennig] |  
 An Baulichkeiten sind dieses Jahr vorzunehmen:
 1., In Kunzendorf muß der Schaafstall zum Theil mit Schindeln 
			gedeckt werden.
 2., Der Steig über die Wiesen muß neu hergestellt werden.
 3., Der Kirchthurm in Zadel muß ausgebessert resp. neu mit Oelfarbe 
			angestrichen werden.
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			|  | Vom Patronate wird hiezu die Genehmigung 
			ertheilt, und daß der erforderliche Geldbetrag aus dem Aerar 
			[Vermögen] entnommen werden kann. 
 In Betreff des Wiedmuthswaldes so hat sich wiederholt 
			herausgestellt, daß, wenn mit dem Einschlag des Holzes nicht 
			fortgefahren wird, das Holz vollends gestohlen wird. Es muß daher 
			unverzüglich mit dem Einschlag und Verkauf weiter fortgefahren 
			werden.
 Wie und auf welche Art am zweckmäßigsten dabei zu verfahren sein 
			wird, ist vom Patronat der Standesherrliche Hegemeister Knappe zu 
			Giersdorf zur Abgabe des Gutachtens aufgefordert worden, und nach 
			Eingang desselben wird das Kirchen-Kollegium das Weitere in der 
			Sache veranlassen.
 
 Nach erfolgtem Einschlag und Verkauf des Holzes, kann erst 
			vollständige Rechnung gelegt werden.
 Das abgetriebene Forstland soll 
			in Acker- und Wiesen-Land umgewandelt werden, und der etwanige 
			Geldbedarf dazu ist aus dem erlösten Holzgelde zu entnehmen.
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			|  | Vom Patronat wird die Genehmigung dazu 
			ertheilt. 
 Die mit dem Revisions-Vermerk versehenen Duplicat-Rechnungen nebst 
			Beläge wurden dem Herrn Kanonikus Fischer zurückgegeben. Dem 
			Kirchen-Kollegio wurde über die gelegte Kirchen-Rechnung pro 1850 
			hiermit Decharge [Entlastung] ertheilt.
 Sonst war nichts zu verhandeln.
 
 Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben.
 Fischer. Frömsdorf. A. Vogel.
 Hildebrand Patronats-Commissar.
 
 Daß vorstehende Abschrift mit dem Original wörtlich übereinstimmt, 
			wird hiermit bescheinigt.
 Schlause den 20ten Juny 1851
 Hildebrand Patronats-Comision
 
 Thienelt"
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			| 11.06.1851 | Abnahme der 
			Kirchenrechnung 1850 durch das Kirchenpatronat |